Von magischen Schluckbildchen, Eggenburger Krokodilen und Nachtwächterspießen
Die neue Web-App "MuseumsMenschen" lädt dazu ein, die zehn ältesten niederösterreichischen Stadtmuseen "im Dialog" mit den Museumsgründern zu erkunden.
Sie basiert auf den Ergebnissen des FTI-Forschungsprojekts „MuseumsMenschen“ des Departments für Kunst- und Kulturwissenschaften der Donau-Universität Krems, das in enger Kooperation mit dem Museumsmanagement Niederösterreich und den zehn ältesten Stadtmuseen in Niederösterreich durchgeführt wurde. Bei den im 19. Jahrhundert gegründeten Stadtmuseen handelt es sich um: Rollettmuseum der Stadt Baden, Krahuletz-Museum Eggenburg, Zeitbrücke-Museum Gars am Kamp, Stadtmuseum Korneuburg, museumkrems, Stadtmuseum Melk, Museum Retz, Stadtmuseum St. Pölten, Museum St. Peter an der Sperr Wiener Neustadt und Stadtmuseum Zwettl.
In der Web-App treten die Gründer der Stadtmuseen in Chats als virtuelle Museumsführer auf. Sie berichten über die Gründungszeit, geben Einblicke in Sammlungen und weisen auf spezifische Exponate hin. Die Web-App museumsmenschen.noemuseen.at beleuchtet, manchmal mit Augenzwinkern, spannende und bislang weniger bekannte Themen der niederösterreichischen Stadtmuseen, darunter:
- was es mit dem "Eggenburger Krokodil" des leidenschaftlichen Sammlers und Museumsgründers in Eggenburg, Johann Krahuletz, auf sich hat;
- welche Schätze die Wunderkammer des Anton Rollett, Namensgeber des Rollettmuseums in Baden, birgt;
- dass es im museumkrems sogar "Bilder zum Hinunterschlucken", die besonders bei Wallfahrern beliebt waren, gibt;
- dass das Stadtmuseum St. Pölten mit "Christus als Apotheker" ein Gemälde mit seltenem Motiv in seinen Beständen hat;
- was es mit dem "Himmlischen Wegweiser" aus dem Jahr 1764 des Garser Kaffeehausbesitzers Josef Bruckmüller auf sich hat;
- dass das erste Stadtmuseum Korneuburg 1863 im Rathausturm seinen Platz fand;
- dass der Schließmechanismus der "Melker Schatzkiste" mit acht Riegeln und drei Sperren besonders raffiniert war;
- wofür der "Spieß mit Lampe", der dem Zwettler Stadtmuseum rund um das Jahr 1910 geschenkt wurde, verwendet worden war;
- wie eine mit Perlen und Goldplättchen verzierte Halskrause aus Silberdraht-Gewebe aus dem Haushalt von König Ferdinand I. und seiner Frau Anna nach Wiener Neustadt gelangte;
- und schließlich dass die "Königin Europas" in Retz weilt.
Am 1. Oktober 2020 wurde die Web-App museumsmenschen.noemuseen.at im Stadtmuseum St. Pölten präsentiert.
Hier finden Sie Hintergrundinformationen zum Projekt MuseumsMenschen.
Text: Karin Böhm